Herxheim und die "wilden 17"...
Bestes Rennwetter und über 12.000 Zuschauer bildeten einen würdigen Rahmen für die 125. Auflage des internationalen Sandbahnrennens im Waldstadion Herxheim. Gleichzeitig war die Veranstaltung von der FIM als WM-Lauf 1 zur Longtrack WM 2024 ausgeschrieben.
Die 17 besten Langbahnspezialisten aus ganz Europa (15 + 2 Reservefahrer) absolvierten am "Vorvatertag" ihre Trainingseinheiten, bevor es dann am Donnerstag zur Sache ging. Aber etwas war dieses Mal anders... kein Banner mit der legendären 42 an der Gegengeraden, keine bunten Rauchschwaden - der "Catman" war 2024 nicht unter den Teilnehmern. Da fehlt einfach was, war er doch immer mal wieder für eine Überraschung gut. Leider musste der Tscheche Josef "Pepe" Franc seine Teilnahme aufgrund einer Verletzung, die er sich bei einem Trainingsunfall zugezogen hatte, absagen. Für ihn rückte der Finne Henry Ahlbom mit der #97 nach, der kurzerhand seinen geplanten Einsatzort von Lüdinghausen nach Herxheim verlegte.
Am 08.05.2024 fanden bereits die ersten Vorläufe der B-Solo statt, die weiteren Vorläufe sowie der Endlauf dann am 09.05.2024. Dominiert wurde das Geschehen rund um die B-Solo von der #32 Dominik Werkstetter, der auch den Endlauf für sich entschied und in der Gesamtwertung mit 23 Zählern den 1. Platz belegte. Die Plätze 2 und 3 belegten die #31 Dennis Helfer und die #2 Louis Tebbe mit je 22 Punkten.
Nach der Fahrervorstellung um 13:00 Uhr ging es dann zur Sache, pünktlich um 13:30 Uhr startete der WM-Kampf mit Heat 1 bei besten äußeren Bedingungen. Gleich im ersten Rennen ließ der mit einer Wildcard ausgestattete Erik Riss keine Zweifel aufkommen, dass er beim Kampf um das Treppchen ordentlich mitmischen wollte. Auch Lukas Fienhage #125 und Martin Smolinski #84 fuhren in ihren ersten Heats gute Punkte ein. Lediglich der noch immer nicht vollkommen genesene Michi Härtel verursachte einen Fehlstart und wurde somit für den Re-Run nicht mehr zugelassen.
Auch in den restlichen Vorläufen sammelten die deutschen Teilnehmer ordentlich Punkte. Smoli schaffte mit 18 Vorlaufpunkten und Lukas Fienhage mit 16 Vorlaufpunkten den direkten Einzug ins Finale. Dritter im Bunde der Direktqualifikanten war der Brite Zach Wajtknecht, während Erik Riss aufgrund seiner technischen Probleme in seinen letzten Vorläufen den Umweg über das Last Chance Heat nehmen musste. Riss gewann den Hoffnungslauf souverän vor Chris "Bomber" Harris #37 ... beide sicherten sich mit Platz 1 und 2 den Einzug ins Finale.
Damit war das Feld der Finalteilnehmer komplett. Den Start gewann Wajtknecht, dieser ließ aber Ausgangs der Startkurve die Tür so weit offen, dass Martin durchstechen konnte. Dicht gefolgt von dem Briten Wajtknecht und Lukas Fienhage beendet Smolinsiki die erste Runde, im Schlepptau Erik Riss auf 4 und Bomber Harris auf 5. Im Laufe des "final heats" sollte ein spannender Kampf um die Podiumsplätze respektive um WM-Punkte zwischen Smolinski, Wajtknecht und Fienhage entbrennen.
Am Ende konnte Martin Smolinski den Sieg knapp nach Hause fahren, gefolgt von Zach Wajtknecht und Lukas Fienhage, die sich um Platz 2 und 3 einen erbitterten Kampf lieferten. Auch im Finallauf musste Erik Riss Federn lassen und sein Bike mit wiederholt technischen Problemen (Zahnriemenriss) ausgangs der Startkurve abstellen.
Alles in allem ein erfolgreicher Tag für unsere deutschen Teilnehmer, Platz 1 (21 Punkte) für Martin Smolinski, Platz 3 (17 Punkte) für Lukas Fienhage. Erik Riss wurde trotz Ausfall im Finale noch 5 (13 WM-Punkte). Michi Härtel landete noch in den Top 10 auf Position 9 und nahm 8 WM-Punkte mit in die nächste Runde nach Marmande am 13. Juli.
Reservefahrer Max Dilger kam in Heat 2 als Ersatz für Michi Härtel zum Einsatz, der aufgrund der Startbandberührung beim Start disqualifiziert wurde.
Und nun noch zum sogenannten "Rahmenprogramm", den internationalen Seitenwagen. Insgesamt 11 internationale Gespanne gingen in Herxheim an den Start. Die Entscheidung fiel am Ende zwischen den Gespannen von Markus Venus/Markus Eibl und Mitch Godden/Paul Smith. Godden Smith gewannen alle Vorläufe, während sich Venus/Eibl im ersten Lauf dem britischen Gespann geschlagen geben musste.
Mit einem Pünktchen Vorsprung vor Venus/Eibl gingen die Briten in den Finallauf. Im Finale hatten Godden/Smith keine Chance, sie beendeten das Finale hinter Venus/Eibl und und auch hinter Meier/Siebert auf Rang 3. die erst 17 jährige Lena Siebert bestritt in Herxheim ihr erstes Rennen im als "Schmiermaxe" als Ersatz für die verletzte Melanie Meier und sie lieferte gleich bei ihrem ersten Einsatz eine beeindruckende Leistung ab - RESPEKT!!!

